Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Sojaanbau in Brandenburg unterstreicht die Notwendigkeit von Praxisversuchen

Am 15.9.2016 fand in Zusammenarbeit der Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) mit dem Leibniz-Zentrum fĂŒr Agrarlandschaftsforschung und der Naturland Marktgesellschaft ein Feldtag statt. Neben der ErlĂ€uterung von Versuchen am Feldrand wurde diskutiert, welche Chancen und Risiken die teilnehmenden Landwirt*innen und Berater*innen sehen, Versuche auf ihrem eigenen Betrieb durchzufĂŒhren. Die ca. 20 Teilnehmer*innen waren aus landwirtschaftlichen Betrieben, sind Berater*innen und Wissenschaftler*innen des ZALF.

Das FachgesprĂ€ch wurde mit einem Vortrag von Dr. Johann Bachinger eingeleitet, in dem er zum einen die GrundzĂŒge und Möglichkeiten eines Feldversuches auf dem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb erlĂ€uterte und zum anderen eine neu entstehende Webplattform „Forum Praxisversuche“ des HNEE-Projektes BeLa (Bildungseinheiten zur StĂ€rkung experimenteller Kompetenzen in der Landwirtschaft) vorstellte Am Beispiel des erst vor kurzem angestiegenen und nun wieder rĂŒcklĂ€ufigen Sojaanbaus als neue Feldfrucht in Brandenburg machte Bachinger deutlich, dass Feldversuche mindestens drei Jahre wiederholt werden sollten, um aussagekrĂ€ftige Ergebnisse fĂŒr den Betrieb bzw. den Standort zu erhalten.

In der Diskussion um die geringe Anzahl von Versuchen auf Betrieben in Brandenburg, benannten die Landwirt*innen unter den Teilnehmer*innen Zweifel an den wirtschaftlichen Vorteilen von PionieraktivitĂ€ten. Die Einkommenssituation in den Betrieben sei ohnehin schwierig, Versuchsreihen können sich viele nicht leisten und auch die schlechte BodenqualitĂ€t in Brandenburg sei eher nachteilig dafĂŒr. Einzelne berichteten auch von Versuchen, die auf dem eigenen Betrieb zu keinen verwertbaren Ergebnissen gefĂŒhrt hĂ€tten. Nur wenn der Landwirt einen direkten Nutzen aus der Versuchsfrage erwarten kann, sei seine Motivation hoch genug, um das Vorhaben umzusetzen. Versuche mit geringerem Risiko fĂŒr den Betrieb, z. B. Sortenversuche, seien leichter zu integrieren als Versuche, die zur Umstellung eines gesamten Produktionsverfahrens dienen.

Die EuropĂ€ischen Innovationspartnerschaft (EIP) unterstĂŒtzt solche Forschungsvorhaben in Form von Versuchsanstellungen auf Betrieben im Rahmen von operationellen Gruppen. Die Beantragung in Brandenburg wird von den Teilnehmer*innen allerdings als demotivierend und als bĂŒrokratisch zu aufwĂ€ndig beschrieben.

FĂŒr RĂŒckfragen steht Ihnen zur VerfĂŒgung:

Ulrike Knuth
ulrike.knuth@hnee.de
Tel. 03334 657 425
Mobil 0177 8529190

Pressemitteilung als PDF

Feldtag(2)_HNEE

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Feldtag(1)_HNEE

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