Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Abschluss- und Studienarbeiten

Im Rahmen des Projektes bieten wir an, Abschlussarbeiten zu betreuen.

Folgende Arbeiten sind bisher im Rahmen des Projektes (mit-)betreut worden:


  • Jäschke, Anna: Ein gemeinsames Konzept für verpackungsfreie Supermärkte. Erarbeitung von Entscheidungshilfen zur Entwicklung einer Formalisierung des unverpackt-Konzepts für Ladner von verpackungsfreien Supermärkten (Bachelorarbeit)
  • Kleimann, Maria: Unverpackte Kosmetik. Eine Analyse zu Stand, Chancen und Grenzen von Precycling im Bereich nachhaltiger Kosmetik (Masterarbeit)
  • Cimander, Milena: Vermeidung von Verpackungsabfall durch unverpackt-Läden. Entwicklung eines wirkungsorientierten Indikators, exemplarische Datenerhebung und -analyse (Masterarbeit)
  • Baale, Wenke: UNVERPACKT-Konzept im Naturkosthandel: Eine Untersuchung der Erfahrungen von Einzelhändlern mit dem Anbieten verpackungsfreier Ware und die Kommunikation des Konzeptes mit dem Endverbraucher (Praktikumshausarbeit)
  • Wolf, Alex: Wahrnehmung des Unverpackt-Einkaufens und Erarbeitung der Hürden und Vorteile des Konzeptes durch Verbraucher*Innen (Masterarbeit)
  • Andrea Shin Lin Liu: An Overview of Returnable Packaging System (Bachelorarbeit)
  • Anna Jühe: Ist eine Umstellung auf Mehrwegflaschen für pflanzliche Milchalternativen sinnvoll? (Masterarbeit)

  • Wolf, Alexander: Wahrnehmung des Unverpackt-Einkaufens und Erarbeitung von Hürden und Vorteile des Konzeptes durch Verbraucher*innen (Masterarbeit)

  • Michalis Salabassis: Quereinsteigende Existenzgründer in nachhaltige Lebensmittelsysteme - Motivationen, Herausforderungen, Innoavationspotentiale (in Kooperation mit der HU Berlin: Dr. Bettina König, Prof. Dr. Wolfgang Bokelmann)



Für folgende Themen suchen wir im Moment Interessent*innen - gerne können Sie uns auch mit einer eigenen Idee kontaktieren!



Mehrweglösungen in der Wertschöpfungskette des Lebensmittelhandels

Im Rahmen der Zero-Waste Bewegung sind in Deutschland seit 2014 bereits mehr als 50 sogenannte unverpackt Läden gegründet worden, welche Produkte so verpackungsarm wie möglich anbieten. Zudem wird das Konzept des verpackungsreduzierten Einkaufens durch etablierte Unternehmen im LEH übernommen. Hiermit steigt auch der Bedarf an verpackungsreduzierter Logistik in die Läden und insbesondere das Interesse an der Nutzung von Mehrwegbehältnissen zum Transport der Waren.

Zeitgleich stellt sich die Frage, wie verpackungsarm Kund*innen des Konzepts einkaufen und ob sie etwaige Pfandsysteme nutzen würden.

Im Rahmen von zwei Abschlussarbeiten sollen diese beiden Themen zusammen mit den Praxispartnern des Projekts erforscht werden. Konkret soll auf der einen Seite die Einführung eines Mehrwegsystems bei einem Großhändler begleitet werden und auf der anderen Seite die Bereitschaft zur Nutzung und tatsächliche Akzeptanz eines Pfandsystems durch Konsument*innen untersucht werden.

Aufgrund der theoretischen Ãœberschneidungen bietet es sich an, die Themen in zwei Abschlussarbeiten gemeinsam zu bearbeiten. Dies ist aber keine Notwendigkeit.


Kundenakzeptanz des unverpackt-Konzeptes im Biosupermarkt


Das Konzept des verpackungsfreien Einkaufs verbreitet sich in Deutschland zunehmend. Neben den Läden, die vollständig auf Verpackungen verzichten, entstehen auch immer mehr unverpackt Abteilungen in klassischen Bioläden und -supermärkten. Die Bio Company GmbH hat das Konzept mittlerweile in drei Filialen in Berlin eingeführt und strebt eine Ausweitung in bestehenden sowie neugegründe ten Filialen an. Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, ob und wie bestehende Kunden des Supermarkts das neue Angebot wahrnehmen, wie dieses Angebot genutzt wird (Häufigkeiten, Nutzergruppen, eigene Transportgefäße) und welche Barrieren für eine stärkere Annahme existieren. Hierfür werden Kundenbefragungen mit standardisierten Fragebögen durchgeführt und ausgewertet. Diese Arbeit findet in Kooperation mit der Bio Company statt. Es ist im Vorfeld zu prüfen, ob mögliche andere Biosupermärkte in die Erhebung einbezogen werden können. Auch ist alternativ und/oder ergänzend ein qualitatives Vorgehen (Fokusgruppen, qualitative Interviews) denkbar.


Wahrnehmung des unverpackt-Konzeptes bei unterschiedlichen Verbrauchergruppen

Das Konzept des verpackungsfreien Einkaufs verbreitet sich in Deutschland zunehmend. Gleichzeitig handelt es sich noch immer um eine sehr kleine Nische, die bisher hauptsächlich von besonders nachhaltigkeitsaffinen Kund*innen angenommen wird. Es stellt sich die Frage, wie das Konzept von Kund*innengruppen wahrgenommen wird, die bisher noch nicht unverpackt gekauft haben und Kund*innen konventioneller Supermärkte oder Bioläden sind. Welches Image hat unverpackt hier, welche Hürden verbinden diese Kund*innen mit unverpackt und was kann getan werden kann, um diese Hürden zu reduzieren, um so das Angebot insgesamt attraktiver zu machen. Diese Fragestellung kann sowohl im Rahmen einer quantitativen Befragung (standardisierter Fragebogen, hohe Fallzahl) als auch qualitativ (Leitfadeninterview, Fokusgruppe) behandelt werden.


Was ist das Alleinstellungsmerkmal von unverpackt?

Das Konzept des verpackungsfreien Einkaufs verbreitet sich in Deutschland zunehmend. Gleichzeitig handelt es sich noch immer um eine sehr kleine Nische, die bisher nur von einer kleinen Gruppe Kund*innen angenommen wird. Es stellt sich die Frage, wie das Konzept von den Kund*innen wahrgenommen wird, was die Motive für den Einkauf sind, welche Stärken die Läden haben und wie sie diese betonen und ausbauen können. Relevant ist hierfür zu untersuchen, was die Gemeinsamkeiten unter den bestehenden Kund*innen sind und was ihre Argumente für einen unverpackten Einkauf sind. Aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen des Projektes soll in dieser Arbeit das Thema Alleinstellungsmerkmal (USP) untersucht werden. Ziel ist die Erstellung eines Konzeptes zur Stärkung und zum Ausbau des Alleinstellungsmerkmals von unverpackt-Läden mit dem Ziel der Kundengewinnung und -bindung.


Gesellschaftlicher Impact nachhaltiger Leuchtturmkonzepte am Beispiel des unverpackten Einkaufens und Berichterstattung über das unverpackt-Konzept

Mit der Gründung der ersten unverpackt-Läden erhielt die Zero Waste-Bewegung neuen Schwung. Das Thema Verpackungsreduktion im Konsum wurde stark rezipiert und von einer breiteren Bevölkerung wahrgenommen. Die Gründung der Läden findet nach wie vor breite mediale Beachtung, animiert so zur Eröffnung weiterer Geschäfte und - mutmaßlich - zur weiteren Ausweitung des Konzeptes. Ähnlich wie bei anderen sozial-ökologischen Ernährungsthemen (z.B. Veganismus) ist also eine große mediale Aufmerksamkeit zu verzeichnen. Doch welchen Impact haben diese Konzepte und Konsumangebote, die einen nachhaltigen Lebensstil unterstützen wollen, auf die Gesellschaft als Ganzes? Wie verstärken Medien und gesellschaftliche Bewegungen sich gegenseitig? Und wie nachhaltig ist dieser Trend - sprich: Hat diese kurzfristige Entwicklung langfristige Folgen und (wie) verändert diese Innovation den Konsum als solches?

In einer weiteren Arbeit könnte die Frage der kritischen Berichterstattung über unverpackt in sozialen Medien untersucht werden. Welche Resonanz findet unverpackt in den Medien, ist diese hauptsächlich positiv und bestärkend, oder werden dort auch negative Aspekte des Konzepts multipliziert (oder überhaupt erst aufgebracht)? Welche Auswirkungen hat das auf die Läden, die (potenziellen) Kund*innen, die Zero-Waste-Szene und Diskussion als Ganzes? Wo liegen in dieser Hinsicht Gefahren für das Konzept? Diese Fragen könnten mit unterschiedlichen Methoden bearbeitet werden. So ist eine Medien- oder Diskursanalyse denkbar. Vorschläge sind herzlich willkommen.


Potentiale zur ökologischen Transformation von Wertschöpfungsketten durch unverpackt Läden oder: Welchen Einfluss haben unverpackt Läden auf die ökologische Transformation auf anderen Stufen der Wertschöpfungskette

Das Aufkommen an Verpackungsabfällen steigt in Deutschland beständig und erreichte 2014 einen Spitzen¬wert von 17,8 Millionen Tonnen (Schüler 2016). Gleichzeitig ist das Land mit einer Recyclingquote von 71,4 % Spitzenreiter im Umgang mit diesem Müll. Jedoch räumt eine nachhaltige Wirtschaftsweise und auch die Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes dem Vermeiden und dem Wiederverwerten von Abfällen Priorität vor dem Recycling ein. Die Zahlen zeigen aber, dass diese Vermeidung offenbar vernachlässigt wird. Ein Ansatz, um dem Negativtrend der Verpackungszunahme unternehmerisch zu begegnen, ist die Eröffnung von Supermärkten, die Waren unverpackt bzw. in Mehrwegverpackungen anbieten. Aufgrund des mittlerweile im Lebensmittelhandel etablierten hohen Grades an Verpackung und der damit verbundenen Abfallmengen birgt das „unverpackt-Konzept“ ein Potenzial zur ökologischen Transformation der Prozesse. Es stellt sich die Frage, ob das unverpackt-Konzept bereits jetzt dazu beiträgt, dass Lieferanten (Hersteller, Großhandel, Logistiker) ihre Prozesse in Frage stellen oder sogar umstellen, ob dies in Zukunft passieren wird und welcher Art diese Änderungen sind. Erste Hinweise darauf konnten im Projekt bereits gewonnen werden.

Aufgabe dieser Abschlussarbeit ist es, dieser Frage anhand von qualitativen Befragungen verschiedener Akteure entlang der Wertschöpfungskette systematisch nachzugehen. Für qualitative Interviews mit Händlern und Logistikern könnte evtl. auf bestehende Kontakte zurückgegriffen werden.


Der Supermarkt der Zukunft: Wie geht es weiter mit unverpackt, Biokunststoff und smarter Verpackung?

Das Konzept des unverpackten Einkaufens trifft offenkundig einen Nerv: In Umfragen bekunden viele Menschen eine gewisse Sensibilität bzgl. Plastikvermeidung (NABU 2014) oder sogar eine Präferenz des verpackungsfreien Einkaufs (PwC 2015). Dieses Interesse schlägt sich in einer relativ großen medialen Resonanz des Konzeptes selbst wider. Ähnliches gilt für das Thema Plastik- und Abfallvermeidung im Allgemeinen. Daneben existieren jedoch gegenläufige oder alternative Trends: Die beständige Zunahme von Verpackungsmüll und Lieferservices, die Entwicklung immer raffinierterer Verpackungen und neuer Technologien (Stichwort smart packaging) auf der einen Seite und die fortschreitende Entwicklung von vermeintlich weniger problematischen Verpackungsmaterialien (Stichwort Biokunststoffe) sowie die beständige Reduktion von Verpackung auf der anderen Seite. In welche Richtung weisen diese Trends, und wie sind sie jeweils aus Nachhaltigkeitsperspektive zu bewerten? Wie sieht der Supermarkt der Zukunft unter Verpackungsperspektive aus?

Alternativ/ergänzend könnten auch die Fragen behandelt werden, ob der Verzicht auf Verpackung wirklich der nachhaltigste Weg ist, ob neue Verpackungslösungen, smarte Verpackungen etc. womöglich insgesamt nachhaltiger sind (Stichwort Haltbarkeit von Lebensmitteln, internationaler Transport von Lebensmitteln usw.) und welchen Nachhaltigkeits-Impact das unverpackt-Konzept womöglich darüber hinaus dennoch hat.