Züchterische Erschließung und Nutzbarmachung pflanzengenetischer Ressourcen durch on-farm/in-situ Erhaltung und Positionierung von Produkten im Bio-Lebensmitteleinzelhandel (ZenPGR)
Laufzeit: 01.12.2017-30.11.2022
© VERN e.V. 2020
Projekthintergrund
In der Landwirtschaft ist ein besorgniserregender Rückgang der biologischen Vielfalt festzustellen. Zu den Ursachen gehören u.a. die Standardisierung von Anbausystemen, Produktionsstandards und eine Vereinheitlichung der angebauten Sorten.
Dabei stellt die genetische Vielfalt genutzter Arten die Grundlage dar, mit deren Hilfe Landwirt*innen und Züchter*innen auf neue gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen reagieren können. Ein Ansatz, um den Verlust dieser genetischen Vielfalt zu begegnen, ist die on-farm Erhaltung alter bzw. traditioneller Sorten. Daran angelehnt ist das Konzept „Erhalt durch Nutzen“, also der Schutz alter Sorten durch ihre Vermarktung - was wiederum eine verstärkte Nachfrage auf Verbraucher*innenseite erfordert.
Projektziele
Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die Erschließung neuer Potenziale für die Gemüsezüchtung aus alten, nicht mehr auf dem europäischen Saatgutmarkt verfügbaren Gemüsesorten. Auf diese Weise sollen alte Gemüsesorten on-farm, also auf Betrieben, erhalten und sowohl der Züchtung als auch Verbraucher*innen wieder zugänglich gemacht werden.
Im Rahmen der ersten Projektphase (12/2017-11/2020) entwickelte und erprobte die HNEE zur Unterstützung der Vermarktung alter Sorten im Bio-Lebensmitteleinzelhandel ein geeignetes Kommunikationskonzept zur wirkungsvollen Kommunikation über den Wert alter Sorten unter Berücksichtigung von Verbraucher*innen-Präferenzen. Das Kommunikationskonzept wird in der zweiten Projektphase (12/2020-11/2022) durch einen Online-Auftritt als Informations- und Vernetzungsplattform zur Zucht, Erhaltung und Vermehrung alter Sorten ergänzt.
In der ersten Projektphase wurde bereits deutlich, dass eine Mehrzahlungsbereitschaft unter Verbraucher*innen für alte Sorten nur begrenzt vorhanden ist. Zum Aufbau einer langfristigen Finanzierung der Erhaltungszüchtung und damit eines wirtschaftlich tragfähigen Konzepts für den Erhalt alter Sorten müssen weitere Finanzierungsbausteine erarbeitet werden. Die HNEE untersucht daher im Rahmen der zweiten Projektphase (12/2020-11/2022) die Eignung bürgerschaftlicher Finanzierungsmodelle zur Co-Finanzierung der Zucht, Erhaltung und Vermehrung alter Sorten für Samenbaubetriebe und Erhaltungsorganisationen sowie für Verbraucher*innen als potentielle Finanziers.
Eine ausführliche Projektbeschreibung der ersten Projektphase gibt es hier und den Infoflyer für die erste Projektphase hier zum Download.
Projektergebnisse
Veröffentlichungen, Vorträge und Poster, die im Rahmen des Projektes bisher entstanden sind, sind hier zu finden. Weitere Projektergebnisse folgen zeitnah.
Medienspiegel
Ackerdemiker.in (20.11.2018): "Zu Tisch bei ... Josephine Lauterbach"
Pressemitteilung HNEE (26.08.2019): "Riesen Säbel im Supermarkt: Von der Wiederentdeckung vergessener Gemüsesorten"
MOZ (10.09.2019): "Das Runde Gelbe kehrt zurück"
ZenPGR auf der Grünen Woche 2020 (21.01.2020): "#BiologischeVielfalt erhalten (Tweet HNEE)"
Berliner Zeitung (30.04.2020):"Alte Gemüsesorten gegen den Klimawandel"
Pressemitteilung HNEE (14.05.2020): "Sortenschätze: Vergessene Gemüsesorten bereichern ab Juni in Berlin Anbau und Ladenregale"
Food Monitor (15.05.2020): "Botschafter der Vielfalt: Vergessene Gemüsesorten bereichern ab Juni in Berlin Anbau und Ladenregale"
Gabot (16.05.2020): "Berlin: Vergessene Gemüsesorten bereichern Ladenregale"
BioPress (18.05.2020): "Vergessene Sorten im Hofladen"
Newsletter zur biologischen Vielfalt (22.05.2020): "Sortenschätze im Ladenregal"
RBB Antenne Brandenburg (22.05.2020): "Altes Gemüse im neuen Glanz"
BauernZeitung (22.5.2020): "Mit alten Sorten an die Kunden"
Ackerdemiker.in (03.06.2020): "Zu Tisch bei Josephine Lauterbach – Klappe die 2."
RBB Antenne Brandenburg (08.06.2020): "Wie Forscher alte Gemüsesorten wiederbeleben wollen"
Business Insider (20.06.2020): „Alte Sorten haben ein gutes Image“: Warum vergessene Gemüsesorten ein Comeback im Biomarkt erleben könnten"
Projekteindrücke

Ansprechpartnerinnen
Projektpartner


Dieses Vorhaben wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).