Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Hundsrose und Waldhasel sollen neu gepflanzte Ackerbäume schützen

Agroforst: Mulchen auf der Versuchsfläche

Mulchen auf der Versuchsfläche: Studierende der ILL Agroforst legen Gießringe an und bringen Hackschnitzel mit Mulch auf die Fläche. Am 24. März trafen sich die Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen für einen Arbeitseinsatz.


© HNEE/ Hannes Dettmann

12. April 2018

Auf einer Agroforstfläche im Löwenberger Land, nördlich von Berlin, bringen Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) Bäume und Gehölze zurück auf den Acker. Am Wochenende wird eine Windschutzhecke angelegt, die die 10,5 Hektar große Versuchsfläche vor Winderosion und Austrocknung schützen soll.

Mit einer Windschutzhecke aus Pfaffenhütchen, Weißdorn, Hundsrose, Waldhasel und Co. wollen Studierende der HNEE eine Agroforstfläche im brandenburgischen Großmutz (Landkreis Oberhavel) vor weiterer Austrocknung schützen. Der Standort ist sehr windexponiert, weshalb sie ein Konzept für die Bepflanzung erarbeitet haben, um weitere Erosionen zu verhindern. „Die Studierenden haben im Rahmen der Innovativen Lehr- und Lernmethoden (ILL) Agroforst eigenständig die Pflanzung geplant und werden sie am Wochenende umsetzen“, erklärt Dr. Ralf Bloch vom Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz. Bereits im Herbst vergangenen Jahres brachte die Gruppe Baumarten wie Birne, Elsbeere, Baumhasel, Traubeneiche und Speierling auf die Fläche, die im Abstand von 38 Metern gepflanzt wurden. „Mit diesen Abständen ist es den Landwirten immer noch möglich, die Flächen effizient zu bestellen“, erklärt Prof. Dr. Tobias Cremer, der am Fachbereich für Wald und Umwelt lehrt. Zugleich seien die Bäume aufgrund ihrer Herkunft gut an die zu erwartenden Klimaveränderungen angepasst. „Insbesondere trockene Sommer sind weniger problematisch“ ergänzt er.

Auf der Agroforstfläche wolle man nun belegbare Daten sammeln, um zu zeigen, dass auch Ackerbau in einem Agroforstsystem gut funktionieren kann und mit positiven Wechselwirkungen verbunden ist. „Die Restrukturierung von Ackerflächen gefährdet die ackerbaulichen Ziele nicht, sondern zeigt auf, wie man künftig innovativ Greening-Auflagen bzw. Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen erfüllen kann“, ist sich Dr. Ralf Bloch sicher. Ferner lassen sich Agroforstsysteme auch gut mit Precision-Agriculture und Smart-Farming-Technologien kombinieren, die bei der Gestaltung von Agrarsystemen der Zukunft eine zunehmend wichtige Rolle spielen werden. Agroforstsysteme sind daher ein gutes Beispiel, wie mehr Agrarökologie in der Landschaft und ressourceneffizienter Ackerbau Hand in Hand gehen können.

Weitere Informationen finden Sie unter http://hnee.de/E9375 oder http://hnee.de/E9349

Fachkontakte

Dr. Ralf Bloch
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz
Landwirtschaftliche Nutzung
Telefon: 03334 657-362
E-Mail: Ralf.Bloch@hnee.de

Prof. Dr. Tobias Cremer
Fachbereich für Wald und Umwelt
Forstnutzung und Holzmarkt
Telefon: +49-3334-657 166
E-Mail: Tobias.Cremer@hnee.de

Pressekontakt
Annika Bischof
Forschungs- und Transfermarketing, Hochschulkommunikation
Telefon: 03334 657-227
E-Mail: annika.bischof@hnee.de


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