Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Hintergrund und konzeptioneller Rahmen

SUFISA - Sustainable Finance for Sustainable Agriculture and Fisheries


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Ein ausgewogenes europäisches Nahrungsmittelsystem ist von zentraler Bedeutung für die Bereitstellung von Lebensmitteln für alle Europäer. Aber es gibt eine Reihe von Problemen in dem komplexen System, die die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelerzeugung und -verarbeitung beeinträchtigen. Die Herausforderungen, die sich insbesondere den beteiligten Unternehmen bzw. Entscheidungsträgern in der Politik und Verwaltung stellen, unterscheiden sich zwischen den Regionen Europas. Zudem verteilen sich die oft großen Probleme nicht gleichmäßig. Einige Regionen oder Sektoren sind in besonderem Maße von wirtschaftlichen Krisen oder Umweltproblemen betroffen, so dass die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion oder der Fischereiwirtschaft bzw. Aquakultur offensichtlich nicht gewährleistet ist.

Die für die europäische Landnutzung typische Unterschiedlichkeit der landwirtschaftlichen Produkte, Strukturen und Verfahren bedingt eine Vervielfältigung der erkennbaren Herausforderungen aber auch der möglicherweise nutzbaren Chancen. Politische Entscheidungsträger müssen daher die oft grundlegenden Unterschiede berücksichtigen, wenn sie eine ‚gesunde‘, also wettbewerbsfähige, anpassungsfähige und nachhaltige, Land- und Fischereiwirtschaft in den europäischen Regionen etablieren wollen. Zudem müssen Entscheidungs- und Steuerungsprozesse vorausschauend ausgerichtet sein, so dass auch die möglichen Wechselwirkungen bei Veränderung der marktlichen oder politischen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen.

Die Entwicklung des konzeptionellen Rahmens von SUFISA beruht auf den unterschiedlichen Blickwinkeln und Denkansätzen des interdisziplinären Wissenschaftlerteams einerseits und der Vertreter aus Politik und Praxis andererseits.

Der konzeptionelle Rahmen soll sowohl eine Orientierung für die inhaltliche Ausrichtung der weiterführenden Projektarbeit bieten als auch einen theoretischen Beitrag zur wissenschaftlichen Analyse der Mechanismen des Marktversagen und deren Wechselwirkungen mit den Verfahren, Produkten bzw. Strategien der Erzeuger leisten


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Foto: Workshop Raps 2 (Politik Szenarien) im September 2018 in Friedrichsdorf, © HNEE/Susanne von Münchhausen


Wirtschaftliche Voraussetzungen einer nachhaltigen Land- und Fischereiwirtschaft

Aus einer Vielzahl von Untersuchungen liegt umfassendes Wissen zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und anderen Einflussfaktoren der Nahrungsmittelerzeugung sowie zur Nachhaltigkeit von Produktionssystemen vor. Woran es aber vor allem mangelt, ist eine umfassende Erfassung und Untersuchung der komplexen Wechselbeziehungen zwischen Märkten, Förderpolitik, strukturellem Wandel und Produktionsprozessen. In SUFISA wurden anhand von relevanten Erzeugergruppen und typischen Regionen der Agrar- und Fischereiwirtschaft (inkl. Aquakultur) Fallstudien ausgewählt und hinsichtlich der sich teilweise rasch ändernden Rahmenbedingungen sowie der Folgen für die Nachhaltigkeit der Produktionssysteme analysiert. Quantitative Analysen dienen der Bewertung von Markteffekten und politischen Rahmenbedingungen. Diese wiederum fließen in die Entwicklung von Lösungsansätzen ein, die in Form von konkreten Steuerungsinstrumenten für die untersuchten Produkte, Märkte und Regionen zur Diskussion gestellt werden.

Um eine praxisrelevante Ausrichtung von SUFISA zu gewährleisten, baut die Projektarbeit auf einer engen Kooperation mit der Praxis auf. Vertreterinnen und Vertreter der Land- und Fischereiwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie, der Politik und Verwaltung sowie von Verbänden und Vereinen wurden von Beginn an einbezogen.

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) ist Partner in diesem Vorhaben, das von der EU-Kommission gefördert und von der Universität Leuven koordiniert wird. Das HNEE-Team hat in enger Abstimmung mit den belgischen Projektkoordinatoren eine Leitungsfunktion für die Beteiligungsprozesse im Projekt sowie die Öffentlichkeitsarbeit.



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This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 635577.

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