Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Untersuchungen zum nachhaltigen Energiepotenzial des Roggens

Um das Bioenergiepotential von Roggen fĂŒr die Ethanolausbeute abschĂ€tzen zu können, mĂŒssen die HauptgrĂ¶ĂŸen bekannt sein, die die Ethanolausbeute beeinflussen. Da die Ethanolmessung sehr kompliziert ist, wird aus Wirtschaftlichkeitsinteressen auf die indirekte Messung des StĂ€rkegehaltes zurĂŒckgegriffen. Interessant sind die Einflussfaktoren, die die QualitĂ€t beeinflussen (Abb. 1). Diese GrĂ¶ĂŸen sind die Ansatzpunkte fĂŒr eine spĂ€tere Optimierungsstrategien.


Abb. 1: Einflussfaktoren auf die QualitÀt

Zur Erfassung der nachhaltigen Bioenergiepotenziale des Roggens, wird zu Projektbeginn eine flĂ€chendeckende Beprobung im Land Brandenburg und angrenzender Gebiete durchgefĂŒhrt, um den Ist-Zustand bei den RoggenertrĂ€gen und -stĂ€rkegehalten erfassen zu können. Das Ziel ist eine möglichst große Menge an unterschiedlichen Roggensorten (Populations- und Hybridroggen) von verschiedensten Standorten zusammen zu tragen. Dabei werden nicht nur konventionell wirtschaftende Betriebe berĂŒcksichtigt, sondern auch gezielt Ökolandbaubetriebe angesprochen.

Alle Roggenproben werden im Labor aufbereitet und hinsichtlich ihrer QualitÀtsparameter untersucht und verglichen (Tab. 1).


Tab. 1: QualitĂ€tsparameter fĂŒr Ethanolroggen


 Eigenschaften

 Bemerkung

 StĂ€rkegehalt*

 > 63.2 % angestrebt

 Rohprotein*

 < 12.1 angestrebt

 Feuchte

 < 15 %

 TKG*

 ~ 28 - 40 g

 HL-Gewicht

 > 68 kg

 Bruch-/ Schmachtkorn

 < 20 %

 Besatz

 < 1 %

   davon Mutterkorn

 < 0,1 %

 Mykotoxine zB. DON < 1 mg/kg


*) Angaben beziehen sich auf 100 % TS


Die gewonnenen Ergebnisse werden in einer Datenbank gesammelt und sollen in den Folge-jahren weiter aktualisiert und gegebenenfalls erweitert werden.


In einem zweiten Schritt sollen dann auch Standorteigenschaften mit in die Untersuchungen einbezogen werden. Mit Hilfe von Bodenanalysen an einzelnen Standorten zur Textur, Lagerungsdichte, Steingehalt, speziellen NĂ€hrstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium sowie zu den NiederschlagsverhĂ€ltnissen, soll das Standortpotential fĂŒr einzelne Regionen erarbeitet werden.

Mit Hilfe von Deckungsbeitragsrechungen sollen verschiedene EinflussgrĂ¶ĂŸen (u.a. Lager- und Transportkosten) ĂŒber Szenariorechnungen, einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unter-zogen werden.