Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Methoden im Projekt IÖLF

Für das Forschungsprojekt wurden Literatur- und Internetrecherche betrieben sowie qualitative Interviews mit Expert*innen durchgeführt. Als Grundlage für die Interviews diente ein Leitfaden, der aus Themenschwerpunkten und offenen Fragen bestand. Die Interviewten hatten so die Möglichkeit, zu den genannten Themenfeldern umfassend zu antworten. Gleichzeitig konnte flexibel auf die spezifischen Einsichten der Befragten reagiert und ein natürlicher Gesprächsverlauf eingeräumt werden. Zur Absicherung der entwickelten Leitfragen wurden Pretests durchgeführt. Die Interviews wurden aufgezeichnet und zusammenfassend transkribiert. Anschließend erfolgte die Auswertung des Datenmaterials nach Kriterien der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2011). Die methodischen Vorgehensweisen für die einzelnen Teilziele des Forschungsprojekts werden im Folgenden kurz beschrieben: Zur Analyse des Status quo der FÖLW wurden sowohl Wissenschaftler*innen, die ausschließlich zu Themen der ÖLW forschen als auch solche, die nur vereinzelt Forschungsthemen der ÖLW bearbeiten, aus den Datenbanken „Organic-Eprints“ und „ISI-Web-of-Knowlege“ ausgewählt. Beschränkt wurde sich auf Publikationen der Jahre 2005 bis 2010. 30 Wissenschaftler*innen wurden telefonisch interviewt. Die Themenkomplexe waren dabei:

• Gegenstand und Organisation der eigenen Forschungstätigkeit (Charakterisierung der Forschungsprojekte, -themen, -ansätze, Beiträge zur Methodenentwicklung, Laufzeiten, Kooperationsformen, Wissenstransfer, Publikationsleistung)
• Finanzielle Ausstattung der Forschungsprojekte (Art und Höhe der Forschungsmittel, die der Institution in den letzten fünf Jahren für die FÖLW zur Verfügung standen)
• Anregungen für zukünftige Forschung in der ÖLW (Neuausrichtung der Interessenvertretung für die FÖLW, zukünftige Themenfelder der Forschung)

Die Beschreibung der Innovationskraft der ÖLW erfolgte anhand von Fallbeispielen in den Themenfeldern Pflanzenbau, Tierhaltung und Biolebens-mittel. Hierzu wurden 33 Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen befragt (12 zum Pflanzenbau, 10 zur Tierhaltung und 11 zur Lebensmittelverarbeitung). Diese wurden ausgewählt anhand der Beiträge zur „Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau“ und der „Liste anerkannter Berater im Ökologischen Landbau“ des BMELV (Stand 2011). Auf eine breite regionale Abdeckung wurde dabei geachtet. Folgende Themenkomplexe wurden angesprochen:

• Wichtige Innovationen der FÖLW bzw. Entwicklungen in der ÖLW
• Mögliche Anwendungsgebiete und Nutzer*innen dieser Forschungsergebnisse bzw. Innovationen
• Erfolgskriterien von Innovationen (bzw. für die Adoption und Diffusion von Innovationen)

In den Interviews wurde der Begriff „Innovation“ mithilfe anderer Begriffe umschrieben (z.B. Meilenstein, Neuerung, wichtige Schritte), da der Begriff „Innovation“ im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem Konzept der Invention bzw. der technischen Innovation in Verbindung gebracht wird. Zur Vorbereitung auf das Telefoninterview wurde vorab ein kurzes Anschreiben an die Expert*innen verschickt. Für die Identifikation der wichtigsten Innovations- bzw. Forschungsbedarfe der ÖLW wurden vorliegende Ergebnisse des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) genutzt, sowie auch Ergebnisse der vorhergehend beschriebenen Expert*inneninterviews zum Status quo der Forschung sowie zur Innovationskraft. Die Beschreibung der Rahmenbedingungen hinsichtlich öffentlicher und privater Forschungsmittel und der damit verbundenen Entscheidungsprozesse basiert auf Literatur- und Internetrecherchen zu ausgewählten Geldgebern. Informationen zur staatlichen Forschungsfinanzierungen wurden über Angaben des BMELV und des BMBF gewonnen bzw. über Wissenschafts- und Landwirtschaftsministerien einzelner Bundesländer erschlossen. Weiterhin wurden die Entscheidungsstrukturen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) untersucht. Stiftungen, die für die Förderung der FÖLW in Betracht kommen könnten, wurden über das Verzeichnis Deutscher Stiftungen identifiziert. In Telefoninterviews mit insgesamt 44 Vertreter*innen verschiedener Institutionen wurden die folgenden Aspekte beleuchtet:

• Schwerpunkte der Wissenschaftsförderung
• Entscheidungsträger und Entscheidungsverfahren zur Programmgestaltung und Auswahl der Projekte

Eine ausführliche Beschreibung der Methodik ist im vollständigen Ergebnisbericht zu finden.