Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Vermarktungsperspektive

Das Weglassen von Verpackungen stellt alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zunächst vor Herausforderungen - Kunden und Kundinnen sind hiervon nicht ausgenommen. Der Lebensmitteleinkauf ist von Routinen geprägt und diese zu verändern fällt nicht immer nur leicht. Gleichzeitig spricht das unverpackt-Konzept offenbar viele Menschen an. Aktuelle Befragungen zeigen, dass diese Art des Einkaufens auf große Zustimmung in der Bevölkerung stößt (PwC 2018). In solchen Erhebungen neigen Personen allerdings dazu, eigene Einkaufsgewohnheiten positiver wiederzugeben, als sie in der Realität sind. Um das tatsächliche Alltagshandeln von Kunden zu untersuchen, wurde darum im Rahmen unseres Forschungsprojekts die Tagebuchmethode angewendet: 48 Kunden von unverpackt-Läden protokollierten alle Lebensmitteleinkäufe - inklusive einer Bewertung der jeweiligen Einkaufsstätten und einer Sammlung der Kassenbons - über einen Zeitraum von drei Wochen. Im Zentrum stand die Frage, wie der unverpackt-Einkauf sich in Alltag der Kund*innen einfügt und welche Hürden aus Kund*innensicht bestehen,

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass für die untersuchten Kunden der unverpackt-Laden eine ernstzunehmende Ergänzung zu anderen Einkaufsstätten wie Supermärkte und Wochenmärkte ist, und dass es ihnen zumindest in Teilen gelungen ist, neue Routinen, wie das Mitnehmen von eigenen Behältern, in ihren Alltag zu integrieren. Es konnten außerdem durch diese Studie sowie durch ergänzende qualitative Interviews und Rückmeldungen von Ladnern zahlreiche Hinweise und Tipps gesammelt werden, wie der unverpackte Einkauf leichter fällt und wie anfängliche - theoretische oder tatsächliche - Hürden überwunden werden können. Diese Hinweise werden im Rahmen des Projektes aufbereitet und Ladnern und Kunden zur Verfügung gestellt.