Research project
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Projektleitung
Prof. Dr. Erik AschenbrandProfessur für internationalen Naturschutz und sozial ökologische Nachhaltigkeitsprozesse in Biosphärenreservaten
Allgemeiner Kontakt
Judith KloiberProjektkoordination
RANGER – Zukunft der Schutzgebietsbetreuung gestalten
12/2022 - 02/2027
Project volume:359.814 EURO
Competence field:Ökologie, Biosphärenreservate & Schutzgebiete, Bildung für nachhaltige Entwicklung
Cooperation:Strategische Partnerschaft, Praxispartnerschaft
Funding partner:Bundesmittel, Stiftungen
Der Verlust biologischer Vielfalt schreitet global und auch in Deutschland weiter voran. Um dem dramatischen Artensterben wirksam begegnen zu können, braucht es mehr Schutzgebiete und darüber hinaus auch ein professionelles Management dieser Flächen. Immer mehr Bundesländer gehen daher dazu über, Rangerinnen und Ranger mit der hauptamtlichen Schutzgebietsbetreuung zu betrauen. Das Projekt RANGER – Zukunft der Schutzgebietsbetreuung gestalten wird einen Überblick über den aktuellen Stand der Schutzgebietsbetreuung in Deutschland erarbeiten und neue Innovationen erproben, um dieses Arbeitsfeld weiter zu professionalisieren.
Ziel des Projektes ist es, die für die Betreuung von Schutzgebieten in Deutschland verantwortlichen Akteur*innen bei der Ausweitung und Verbesserung von Gebietsbetreuungssystemen zu unterstützen und die diesbezüglichen Ausbildungsangebote an die aktuellen Bedarfe anzupassen.
Das Projekt finden Sie auch beim → Bundesamt für Naturschutz, wo auch die → Pressemitteilung zum Start zu lesen ist.

Insgesamt beteiligten sich über 45 Verantwortliche an der Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Schutzgebietsbetreuung in Deutschland.

Neben Vertreter*innen aus 15 der 16 Bundesländer nahmen auch die Dachverbände Nationale Naturlandschaften e.V., Verband Deutscher Naturparke e.V. sowie der Bundesverband Naturwacht e.V. aktiv teil.

Ziel der Workshops war es, erste Ideen, Bedarfe und Ansätze zur (Weiter-)Entwicklung von Qualitätskriterien für eine zukunftsfähige Schutzgebietsbetreuung zu erheben.

Das vielseitige Aufgabenspektrum reicht vom Monitoring, praktischen Naturschutz, Bildungsbereich, Öffentlichkeitsarbeit und Betreuung von Gästen bis hin zur Aufsicht und Gebietskontrolle.

Bei der Neubesetzung von Rangerstellen ist ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zunehmend verbreitet.
Projektupdate
Zu Beginn des Projekts wurde ein umfassender Überblick zur gegenwärtigen Situation der Schutzgebietsbetreuung in Deutschland erarbeitet. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie die Schutzgebietsbetreuung strukturell und organisatorisch aufgestellt ist und in welchem Umfang sie bundesweit erfolgt. Zur quantitativen Datenerhebung wurde zwischen Mai 2023 und Mai 2024 eine deutschlandweite Online-Umfrage durchgeführt. Mehr als 170 Gebiete bzw. zuständige Institutionen nahmen daran teil.
Zur qualitativen Vertiefung und Einordnung dieser Ergebnisse wurden zusätzlich zwischen November 2023 und Mai 2024 leitfadengestützte Interviews mit Expertinnen und Experten aus sämtlichen Bundesländern geführt (n=25). Ziel war es, länderspezifische Strategien, konzeptionelle Ansätze und Zukunftsperspektiven der Schutzgebietsbetreuung systematisch zu erfassen.
Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden im Herbst 2024 drei regional verteilte Workshops durchgeführt (September, Oktober, Dezember), um in einem partizipativen Rahmen die zukünftige Ausrichtung der Schutzgebietsbetreuung in Deutschland zu diskutieren. Insgesamt beteiligten sich über 45 Akteurinnen und Akteure, darunter Vertreter*innen aus 15 Bundesländern sowie die Dachverbände Nationale Naturlandschaften e.V., Verband Deutscher Naturparke e.V. und der Bundesverband Naturwacht e.V. Die Workshops dienten der gemeinsamen Identifikation von Entwicklungsbedarfen, ersten Lösungsansätzen und der (Weiter-) Entwicklung von Qualitätskriterien für eine zukunftsfähige Schutzgebietsbetreuung.
Um die dort gewonnenen Erkenntnisse in den praktischen Kontext zu überführen, wurden die Nationalparke Bayerischer Wald und Niedersächsisches Wattenmeer sowie die Biosphärenreservate bzw. Biosphärengebiete Schwarzwald, Flusslandschaft Elbe M-V und Schaalsee als Pilotgebiete ausgewählt. Diese repräsentieren eine bundesweite, geografisch breit gestreute Auswahl innerhalb der Nationalen Naturlandschaften. In enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gebieten werden standortspezifische Herausforderungen analysiert, Lösungsansätze entwickelt und konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Schutzgebietsbetreuung begleitet.
Parallel wurde die Studie „Schutzgebietsbetreuung in Deutschland – Status quo 2023“ in einer überarbeiteten zweiten Auflage veröffentlicht. Die Publikation steht unter folgendem Link zum Download bereit: Studie RANGER
Darüber hinaus befinden sich weitere Veröffentlichungen in Vorbereitung: Die Ergebnisse aus Online-Umfrage, Interviews, Workshops und Arbeit in den Pilotregionen werden aktuell aufbereitet und sollen die Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Schutzgebietsbetreuung in Deutschland bilden. Diese Empfehlungen sollen praxisorientiert sein und gleichzeitig an unterschiedliche Schutzgebietskategorien sowie regionale und organisatorische Rahmenbedingungen angepasst werden können. Ziel ist es, Verantwortliche in Verwaltung und Politik bei der Verbesserung struktureller und inhaltlicher Rahmenbedingungen zu unterstützen, fachpolitische Positionierungen zu ermöglichen und die Professionalisierung des Berufsfeldes Ranger*in weiter voranzutreiben.
Unsere Umfrage unter allen deutschen Großschutzgebieten zeigt, dass die Zahl der Ranger*innen in den letzten Jahren zwar insgesamt zugenommen hat, jedoch auch die Aufgaben umfangreicher wurden und eine zufriedenstellende Betreuung von Schutzgebieten noch längst nicht erreicht ist.

Prof. Dr. Erik Aschenbrand
Projektleitung
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