Last Lectures Prof. Dr. Roland Hoffmann-Barnsen und Prof. Dr. Martin Guericke

Gleich zwei Last-Lectures gab es in der erste Juli-Woche. Prof. Dr. Roland Hoffmann-Barnsen, Professor für Acker- und Pflanzenbau im Ökologischen Landbau, sowie Prof. Dr. Martin Guericke, Professor für Waldwachstumskunde, verlassen beide die Hochschule nach etwa zwei Jahrzehnten in den Ruhestand.

Roland Hoffmann-Barnsen hielt seine Last-Lecture am 1. Juli als „eine ganz normale“ Vorlesung, wie er zu Beginn sagte. Titel war „Mögliche acker- und pflanzenbauliche Stellschrauben für eine Anpassung an den Klimawandel“.

Dabei ging es insbesondere darum, welche Pflanzen und Maßnahmen mit den zunehmend trockeneren Frühjahren und Sommern umgehen können. An dem Thema des Wassermangels arbeitete er schon zu Beginn seiner wissenschaftlichen Entwicklung. Seine Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin trägt den Titel: „Wassermangelstressempfindlichkeit bei fünf ausgewählten tropischen und subtropischen Körnerleguminosen“. In seiner Habilitation ging es dann auch schon um die „Nutzung vergessener genetischer Ressourcen. Möglichkeiten und Perspektiven der Wiederinkulturnahme der Rispenhirse (Panicum miliaceum) im Ökologischen Landbau“. Darum geht es gerade heute im Zuge des Klimawandels: Die Nutzung von klimarobusteren Pflanzen in der Landwirtschaft.

Nach verschiedenen Stationen kam Roland Hoffmann-Barnsen 2008 an die HNEE. Dort übernahm er im Laufe der Jahre Aufgaben und Ämter wie Prodekan, eine Studiengangsleitung und war Mitglied im Fachbereichsrat. Für die Lehr- und Forschungsstation Gut Wilmersdorf war er als Wissenschaftlicher Leiter und Koordinator tätig. Die Leitung des landschaftsökologischen Labors lag ebenfalls bei ihm.

Einen Tag später am 2. Juli verabschiedete sich Prof. Dr. Martin Guericke mit einer Last-Lecture. Er blickte in seiner letzten Vorlesung mit Humor aber auch deutlichen Hinweisen für die Weiterentwicklung auf seine Lehrveranstaltungen und die Zeit an der HNEE zurück. Wie Roland Hoffmann-Barnsen griff er das Thema Klimawandel auf. Er hob hervor, dass es in gesellschaftlich notwendig ist, Menschen in Zeiten der Veränderung und notwendigen Anpassungen im Diskurs mitzunehmen.

Für Martin Guericke steht die Lehre und Weiterentwicklung der Forstwirtschaft im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Als langjähriger Studiengangsleiter war er den Studierenden empathisch zugewandt und interessiert am Einzelnen. Sein Engagement für die stetige Verbesserung der Ausbildung ging einher mit Verständlichkeit und Praxisbezug in der Lehre der Forstwirtschaft. In seiner Zeit an der HNEE hat er dafür ein Netzwerk in die forstliche Praxis aufgebaut, das vielen Studierenden nicht nur Themen für Abschlussarbeiten lieferte, sondern oft auch den Einstieg in eine forstwirtschaftliche Karriere bedeutete. Für ihn ist der Dialog mit der Praxis ein essenzieller Bestandteil seiner anwendungsorientierten Lehre. Ein besonderes Highlight, in dem er seine Idealvorstellung forstlicher Bildung mit Handlungsorientierung, Zukunftsbezug und gemeinsamen Arbeiten mit Studierenden sah, war die Summerschool zur Dauerwaldbewirtschaftung. In diesem Rahmen ist auch sein Engagement für die Waldpädagogik zu sehen, dem zugehörigen Prüfungsausschuss saß er viele Jahre vor. Auch Martin Guericke engagierte sich über das fachliche hinaus als Dekan und Prodekan, war im Senat und im Präsidium vertreten. Auch dort stand er für ein Ringen um die beste fachliche Lösung.

Was planen die beiden für ihren neuen Lebensabschnitt? Roland Hoffmann-Barnsen wird sich einer Leidenschaft widmen, die ihn schon seit seiner Kindheit begleitet: Trecker fahren …

Martin Guericke wird sich mehr dem „savoir vivre“ zu wenden, Frankreich und die landestypischen kulinarischen Genüsse dort wird er genießen …