Promovieren an der HNEE
Das Thema Promotion an Fachhochschulen nimmt an der HNEE einen großen Stellenwert ein. Seit April 2024 ist im Brandenburgisches Hochschulgesetz (BbgHG) verankert, dass ein Promotionskolleg der Brandenburgischen Fachhochschulen das Promotionsrecht erhält. Die inhaltliche Ausgestaltung dazu dauert derzeit noch an. Ziel ist es, ein eigenes Profil der HNEE in der Promovierendenförderung zu etablieren und die Bedeutung der HNEE als Wissenschaftsstandort in der Forschungslandschaft auszubauen.
Angebote und Möglichkeiten
Kooperative Promotionen an der HNEE
Bis 2024 haben wir als HNEE eine Vereinbarung mit der → LEUPHANA Universität Lüneburg zur kooperativen Promotion abgeschlossen. Gemeinsam führen beide Hochschulen ein → kooperatives Graduiertenkolleg zum Thema Biodiversitätsgestaltende Landnutzung in Biosphärenreservaten durch. Auch mit anderen Universitäten ist eine kooperative Promotion an der HNE Eberswalde möglich.
Pionier-Promotionen erfolgreich abgeschlossen
Dr. Charlotte Gohr mit ihren Gutachtern Prof. Pierre Ibisch und Prof. Henrik von Wehrden
Nach Abschluss der erfolgreichen Disputation erhält Dr. Jenny Hammerich Glückwünsche.
Dr. Martin Balaš (li.) mit dem BRI-Team
Doktorarbeit zum Thema „Long-term trends in carabid communities of old lowland beech forests in the context of severe drought.“
Dr. Caroline Dabard mit Prof. Carsten Mann und Prof. Berta Martín-López
Es konnten bereits sechs Promotionen im kooperativen Verfahren zwischen HNEE und Leuphana erfolgreich abgeschlossen werden. Allein in 2024 wurden fünf Promotionsprojekte des BRI Graduierten-Programms mit summa cum laude und magna cum laude abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch zu diesen Erfolgen an: Dr. Martin Balaš, Dr. Caroline Hélène Dabard, Dr. Charlotte Gohr, Dr. Fabio Weiß und Dr. Jenny Hammerich!
Mehr zu den Themenbereichen und Arbeiten finden Sie in der → Pressemitteilung.
Finanzielle Unterstützung
Im → Professorinnenprogramm konnten wir von 2014 bis 2019 erfolgreich Mittel einwerben und damit Promotionsstellen und -stipendien sowie Sachmittel an Nachwuchswissenschaftler*innen vergeben. Zurzeit läuft bereits die 4. Programmphase (2023-2030) in welcher wieder Promotionsstellen und -stipendien für Wissenschaftler*innen gefördert werden. Darüber hinaus können Sachmittelzuschüsse beantragt werden.
Gemeinsames Promotionskolleg der Brandenburger Fachhochschulen
Das Promotionskolleg der brandenburgischen Fachhochschulen als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung zur Durchführung von Promotionen basiert auf dem §33 Brandenburgisches Hochschulgesetz. Die Ziele sind die Schaffung und Etablierung verbesserter Rahmenbedingungen für Promovierende an Fachhochschulen bzw. Hochschulen angewandter Wissenschaften und Stärkung der hochschulübergreifenden, insbesondere interdisziplinären und anwendungsbezogenen Forschung an den Hochschulen. Das Promotionskolleg befindet sich derzeit im Aufbau. Nähere Informationen wird es ab 2025 geben.
Veranstaltungen und Workshops
Zur Unterstützung der Promovierenden bieten wir Veranstaltungen zu Themen der Promotion, z.B. den → brandenburgweiten Promotionstag, sowie Workshops zu ausgewählten Themenbereichen, die eine Promotion begleiten. Zudem stehen auch die Angebote des → Career Service und des → Gründungszentrums unseren Promovierenden zur Verfügung.
FAQ zur Promotion an der HNEE
- Prüfen Sie anhand der gültigen Promotionsordnung, ob Sie die Voraussetzungen für eine Promotion erfüllen. Bisher hat die HNEE keine Promotionsordnung. Es gilt daher die Promotionsordnung der kooperierenden Universität.
- Sie brauchen zum Anfangen:
- Ein mögliches Thema, eine Forschungsfrage oder einen Themenkomplex: Wichtige Fragen dazu: Ist das Thema konkret genug für eine Dissertation? Wenn nicht, grenzen Sie Ihr Thema ein. Begeistert Sie das Thema? Ist es sinnvoll? Gibt es dort Forschungslücken? Passt das Thema fachlich zu Ihnen?
- Eine Betreuung an der HNEE und an einer Universität: Dies sollte vorzugsweise eine forschungsstarke Person in dem Thema bzw. Fach mit Professur sein.
- Finanzierung (für mind. 3 Jahre)
- Sprechen Sie das Thema und die Forschungslücke Ihrer Arbeit mit beiden Betreuungen ab. Dann schreiben Sie ein erstes Exposé für Ihre Dissertation. Dort erarbeiten Sie schon einmal den bisherigen Stand der Forschung und Ihren Forschungsplan sowie Zeitplan. Tipps gibt es z.B. hier.
Das Thema muss zu Ihnen passen, aber Sie müssen auch zum Thema passen. Das heißt, im besten Fall bringen Sie schon Expertise im Thema mit (z.B. aus der Arbeit oder der Masterarbeit) und sind hochmotiviert, etwas zu erforschen, dass Sie schon lange interessiert. Bei Projektstellen bietet es sich an, ein Thema zu nehmen, dass auch mit dem Projekt zu tun hat, sodass es Synergie-Effekte gibt. Manchmal vergeben auch die Betreuungspersonen Themen, die Sie interessieren. Dann sollten Sie prüfen, ob Sie selbst das Thema so spannend und sinnvoll finden, dass es mehrere Jahre Freude macht.
Prinzipiell gibt es Positionen extra für Promovierende, Projektstellen und Stipendien. Weniger zu empfehlen ist es, neben der Promotion noch einen externen Job oder eine Haushaltsstelle zu haben (wenn diese nichts mit der Promotion zu tun haben). Planen Sie bitte auch ein, dass Experimente, Reisen zu Konferenzen und Praxispartner*innen mit Kosten verbunden sein können.
Die HNEE veröffentlicht Qualifizierungsstellen im Bereich → Arbeiten an der HNEE.
Was → Stipendien angeht, gibt es natürlich viele politische oder unpolitische Möglichkeiten.
Vielleicht kennen Sie schon mögliche Betreuungspersonen aus dem Bachelor- oder Masterstudium, die dann auch schon thematisch und fachlich passen. Wenn Sie eine Projektstelle haben, bieten sich vielleicht auch Personen aus dem Projekt als Betreuung an. Sie können sich auch erst einmal unabhängig von einer Stelle, die ganzen → Forschungsprojekte der HNEE ansehen und darüber eine passende Betreuung finden.
Informieren Sie sich, mit welchen Universitäten Ihre Hochschule bereits kooperiert, denn dort sind die Formalitäten meist schon geklärt. Es gibt bereits einen Kooperationsvertrag der HNEE mit der → Leuphana Universität in Lüneburg, Fakultät für Nachhaltigkeit.
Sollten Sie aber doch eine „neue“ Universität ins Auge gefasst haben, holen Sie sich für den Aufbau der Kooperation Rückendeckung bei beiden Betreuungen (HNEE und UNI) und zentralen Institutionen. Bleiben Sie freundlich und geduldig. Alle, die nach Ihnen dort kooperativ promovieren, schulden Ihnen was. Sie leisten Pionier-Arbeit.
Bei einer kooperativen Promotion, müssen Sie die Promotionsordnung der Universität zu Rate ziehen, was die Aufnahmeregeln angeht.
Prüfen Sie, welchen Mehrwert Ihnen die Universitätsbetreuung und die HNEE bieten: z.B. Infrastruktur, Zugang zu Literatur und Papern, Forschungsgruppen und Netzwerke, finanzielle und andere Angebote für Promovierende und nutzen Sie diese.
Planen Sie regelmäßige Fahrten zur Universitätsbetreuung realistisch ein (zeitlicher und finanzieller Aufwand, z.B. zweimal im Jahr) und schreiben Sie diese Treffen in Ihrer Betreuungsvereinbarung fest.
Seien Sie das Bindeglied zwischen den Betreuungspersonen und damit auch zwischen den Einrichtungen. Kommunizieren Sie transparent und proaktiv. Halten Sie, z.B. nach Treffen, immer den aktuellen Stand und die jeweiligen Absprachen in einer E-Mail fest. Ein regelmäßiges Treffen mit beiden Betreuungspersonen (auch online, z.B. einmal im Jahr) sorgt dafür, dass alle den gleichen Stand haben und wissen, wie es weitergeht.
Genießen Sie, dass Sie das Beste aus zwei Welten nutzen können und wenn es mal nicht so gut läuft, tauschen Sie sich (spätestens dann) mit Ihren Mitstreiter*innen an der HAW/FH aus. Sie sind kein*e Einzelkämpfer*in. Promovieren an HAWs ist ein ganz neuer Teamsport.
Sie haben Interesse an einer Promotion?
Bei Interesse an einer Promotion melden Sie sich gerne per Mail und lassen Sie sich in den Promotionsverteiler aufnehmen, um keine Workshops, Treffen oder Informationen zu verpassen. Für Promovierende und Promotionsinteressierte findet alle zwei Wochen von 12 bis 13 Uhr ein Mittagstisch statt, alternierend in der Mensa am Stadtcampus oder Waldcampus.