HNEE-Präsident Prof. Dr. Matthias Barth zum Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung (GTPF) gewählt

Prof. Dr. Matthias Barth, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), ist auf der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung e. V. (GTPF) am 12. November 2025 in Leipzig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Gemeinsam mit Dr. Miriam Brandt (Stellvertretende Vorsitzende, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung) und Dr. Thomas Korbun (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) wird er in den kommenden Jahren die Weiterentwicklung und strategische Ausrichtung der Fachgesellschaft mitgestalten.

Prof. Barth war seit 2024 als Beisitzender im Vorstand aktiv und hat den Aufbau und die institutionelle Etablierung der GTPF seit dem mitbegleitet. Mit der nun übernommenen Verantwortung möchte er die Gesellschaft in eine nächste Phase ihrer Entwicklung führen:

„Ich freue mich, die Aufbauarbeit fortsetzen und die GTPF in ihrer inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung begleiten zu dürfen. Besonders wichtig ist mir, die Vielfalt der Perspektiven innerhalb der GTPF zu fördern und den gegenseitigen Austausch weiter zu stärken – sowohl zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen als auch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“, so Barth.

Die GTPF ist die zentrale Fachgesellschaft für Forschende, Lehrende und Praxispartner*innen, die an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten. Sie bietet Raum für Vernetzung, fachlichen Austausch und die Weiterentwicklung transdisziplinärer und partizipativer Forschung und Lehre.

Dabei verfolgt sie das Ziel, transdisziplinär und partizipativ Forschende im deutschsprachigen Raum stärker zu vernetzen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und die Professionalisierung sowie institutionelle Verankerung transdisziplinärer Forschung voranzutreiben. Zudem versteht sie sich als wichtige Stimme in der Interessenvertretung gegenüber wissenschaftspolitischen Akteur*innen und Fördermittelgeber*innen. Ein besonderes Highlight in der kommenden Amtszeit wird die zweite GTPF-Arbeitstagung im Frühjahr 2026 an der HNEE sein, die den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft weiter stärken soll.

Die Wahl von Prof. Dr. Matthias Barth steht für das starke Engagement der HNEE in der inter- und transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung sowie beim Nachhaltigkeitstransfer als Austausch zwischen Hochschule und Praxis für die Gesellschaft. Die HNEE zählt zu den profiliertesten Nachhaltigkeitshochschulen im deutschsprachigen Raum und wurde2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Bildungseinrichtungen ausgezeichnet. Damit wird ihr umfassendes Engagement für eine Nachhaltigkeitstransformation in ihren Aufgabenfeldern Bildung, Forschung und Hochschulentwicklung gewürdigt. 

Mit Prof. Barth wird die GTPF um die spezifische Perspektive der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bereichert. Aufgrund ihrer ausgeprägten Anwendungsorientierung und ihrer engen Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft verfügen HAW über besondere Umsetzungskraft. Diese Perspektive ergänzt die bereits in der GTPF vertretenen wissenschaftlichen Profile und unterstützt dabei, auch HAW und ihre Austausch- und Professionalisierungsnetzwerke gezielt anzusprechen.

Ein Beispiel für Forschung und Transfer mit Wirkung ist das Biosphere Reserves Institute (BRI) der HNEE. Das 2019 gegründete Forschungs- und Transferinstitut der HNEE stärkt UNESCO-Biosphärenreservate und trägt zur wissenschaftlichen Fundierung des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (Man and the Biosphere) bei. Als UNESCO-Kategorie-II-Institut entwickelt das BRI mit inter- und transdisziplinären Ansätzen praxisnahe Lösungen für nachhaltige Regionalentwicklung und stärkt den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Mit derzeit mehr als 300 Einzel- und Fördermitgliedern, einer wachsenden Zahl aktiver Arbeitsgruppen und eigenen Publikationsformaten – unter anderem in Kooperation mit der Fachzeitschrift GAIA „Ecological Perspectives for Science and Society“ – hat sich die GTPF seit ihrer Gründung im Jahr 2023 als wichtige Akteurin im deutschsprachigen Wissenschaftssystem etabliert.

Die GTPF verzeichnete im vergangenen Jahr einen Mitgliederzuwachs von rund 20 Prozent und konnte mit dem Aufbau einer eigenfinanzierten Geschäftsstelle an der TU Berlin ihre organisatorische Struktur deutlich stärken. Zudem fand mit großem Erfolg die erste GTPF-Jahrestagung mit über 130 Teilnehmenden statt, die den fachlichen Austausch und die Vernetzung innerhalb der Community weiter voranbrachte. Ein weiteres zukunftsweisendes Signal setzt die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 385.000 Euro für den Zeitraum 2025 bis 2028. Die Mittel unterstützen die Durchführung kommender Arbeitstagungen, Nachwuchssymposien und Kooperationsprojekte und sichern damit die kontinuierliche Weiterentwicklung der Gesellschaft.