Wechsel im Vizepräsidium für Forschung und Transfer – Prof.in Dr. Eva-Maria Saliu folgt auf Prof. Dr.-Ing. Alexander Pfriem

Seit dem 1. Oktober 2025 ist Prof.in Dr. Eva-Maria Saliu neue Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Alexander Pfriem an, der nach zwölf erfolgreichen Jahren an der HNEE einem Ruf an die Technische Universität Dresden auf die Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik folgte.

Unter seiner Leitung entwickelte sich die Hochschule zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde Prof. Dr. Pfriem 2025 vom Tagesspiegel als einer der „100 Köpfe der Wissenschaft“ in Berlin und Brandenburg ausgezeichnet – eine Anerkennung für seine Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung, den Aufbau starker Forschungsstrukturen und sein Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Mit Prof.in Dr. Eva-Maria Saliu soll die Forschung an der HNEE weiter gestärkt, der Wissenstransfer intensiviert und neue Impulse für die Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule und mit externen Partnern gesetzt werden. Im Gespräch berichtet sie über ihre Motivation, ihre Erfahrungen und ihre Ziele für die kommenden Jahre.

„Forschung ist meine Leidenschaft – und der Transfer ihr logischer nächster Schritt“

Ein Gespräch mit der neuen Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, Prof.in Dr. Eva-Maria Saliu

Was hat Sie dazu bewogen, die Aufgabe als Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der HNEE zu übernehmen?
Forschung ist meine große Leidenschaft – und ebenso der Transfer, also die praktische Nutzbarkeit von Forschungsergebnissen. Forschung kann herausfordernd sein, gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Um hier strukturell etwas zu verändern, braucht es Gestaltungsräume – und genau das ermöglicht diese Funktion. Ich habe sie angenommen, unter der Bedingung, weiterhin meine Forschung und Lehrtätigkeit fortführen zu können. Das ist mir wichtig, um nah an der Praxis und Lehre zu bleiben.

Welche Erfahrungen bringen Sie für Ihre neue Aufgabe mit?
Ich habe an der Freien Universität Berlin Veterinärmedizin studiert und dort promoviert. Während meiner Promotion habe ich in einem strukturierten Programm gearbeitet und mich gezielt in Führungs- und Managementkompetenzen weitergebildet – unter anderem im ProFiL-Programm der Berlin University Alliance sowie in mehreren Zertifikatskursen für Führungskräfte. Außerdem engagiere ich mich seit vielen Jahren hochschulpolitisch und in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien.

Welche Schwerpunkte möchten Sie in den kommenden Jahren setzen?
Meine Schwerpunkte liegen auf der Stärkung der Forschungsinfrastruktur, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und auf mehr Partizipation. Dabei möchte ich die erfolgreiche Arbeit von Prof. Pfriem weiterdenken und neue Impulse setzen. Forschung soll an der HNEE weiterhin als kooperativer, interdisziplinärer und nachhaltiger Prozess verstanden werden.

Wie wollen Sie die Rolle der HNEE als Impulsgeberin für nachhaltige Entwicklung weiter ausbauen?
Die HNEE hat etwas, worum sie viele Hochschulen beneiden: ein starkes Leitbild und eine klare Positionierung in Sachen Nachhaltigkeit. Durch Einrichtungen wie das INES-Institut und die Präsenzstelle Schwedt|Uckermark sind wir in der Region eng vernetzt. Mit dem neuen Promotionskolleg der brandenburgischen Hochschulen können wir die Forschungslandschaft im Land Brandenburg aktiv mitgestalten – das ist eine große Chance.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit Forschenden, Studierenden und externen Partner*innen gestalten?
Wir möchten Austausch und Zusammenarbeit gezielt fördern – etwa durch Bedarfsabfragen, Peer-Cafés und themenspezifische Arbeitsgruppen. In der Lehre soll die Verbindung von Forschung und Studium gestärkt werden, um Studierende frühzeitig an wissenschaftliches Arbeiten heranzuführen.

Gibt es eine Botschaft, die Sie zum Amtsantritt mitgeben möchten?
Ich freue mich auf den offenen Dialog und lade alle herzlich ein, Ideen und Anregungen einzubringen. Forschung lebt von Beteiligung und gegenseitiger Inspiration.

Damit führt Prof.in Saliu die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre fort und setzt zugleich neue Akzente.

Prof. Dr.-Ing. Alexander Pfriem hat die Forschung und den Transfer an der HNEE seit 2013 mit großem Engagement und strategischem Weitblick geprägt. Ein besonderer Schwerpunkt seines Wirkens lag in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Als Mitinitiator des 2024 eingeführten Promotionsrechts für Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Brandenburg trug er maßgeblich zur Gründung des Promotionskollegs der brandenburgischen Hochschulen bei. Auch das von ihm initiierte Graduiertenkolleg der HNEE in Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg gilt als Modell gelungener Nachwuchsförderung.

Seine Forschung im Bereich Holztechnologie, Werkstoffkunde und chemische Verfahrenstechnik ist international anerkannt. Über 20 Drittmittelprojekte und praxisnahe Entwicklungen – etwa nachhaltige Holzwerkstoffe oder die für den European Yacht of the Year Award 2026 nominierte „Woy 26“ – zeigen seine wissenschaftliche Innovationskraft und Anwendungskompetenz.

Mit dem Amtsantritt von Prof.in Dr. Saliu knüpft die Hochschule an diese erfolgreiche Entwicklung an. Unter ihrer Leitung sollen Forschung und Transfer künftig weiterhin stark vernetzt und gezielt auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunft ausgerichtet werden.