Mähwert trifft Mährwert

Mit rund 70 Teilnehmenden verzeichnete die erste Tagung zu Kommunikation der Mehrwerte naturnaher Schafhaltung “Mähwert trifft Mährwert” am 12. November an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) einen unerwartet hohen Zuspruch. Die von der HNEE und dem Fachverband für ökologische Landwirtschaft (FÖL) organisierte Veranstaltung lockte sowohl professionelle Schafhalter*innen als auch engagierte Hobbybetriebe an – und füllte am Ende sogar die Aula der Hochschule.

Nach einem Grußwort von Brandenburgs Landwirtschaftsminister a. D. Axel Vogel, der maßgeblich zur Wiederaufnahme der Mutterschafprämie beitrug und das Thema Schafhaltung weiterhin als gesellschaftlich und agrarpolitisch relevant einordnete, folgte ein vielfältiges Fachprogramm. Beiträge aus der aktuellen Konsumforschung (HNEE und Universität Göttingen) trafen auf Praxisimpulse zur Vermarktung von Schaffleisch (Kleine Schäferei Biesenbrow, Biohof Bärwolf) sowie zur Nutzung und Wertschöpfung von Schafwolle (Vauno, lykkefarm). Ein erfolgreicher Kommunikations- und Vermarktungsansatz wurde zudem am Beispiel Weidewonne vorgestellt.

Am Nachmittag boten Workshops Raum für kollegiale Beratung, Social-Media-Strategien, Außenwirkung und eine gemeinsame Bestandsaufnahme der aktuellen Schafhaltungssituation. Bereits vor Ort wurde der Wunsch geäußert, das Veranstaltungsformat im kommenden Jahr fortzusetzen.

Die Tagung zeigte deutlich: Die Kommunikation über die gesellschaftlichen Mehrwerte der Schafhaltung – von Biodiversität über Landschaftspflege bis hin zu regionalen Wertschöpfungsketten – spielt eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Zukunft der Betriebe. Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Teilnehmenden zählten:

  • die Notwendigkeit des Aufbaus lokaler Netzwerke, 
  • kreative und authentische Kommunikation, 
  • stärkere Einbindung von Dorfgemeinschaften sowie 
  • Formate, die Stadt- und Landgesellschaft zusammenbringen.

Zum Abschluss stand fest: „Es braucht eine Imagekampagne für das Schaf!“

Auch kulinarisch wurde das Thema aufgegriffen – mit umfangreichem Informationsmaterial und Schafsbratwurst in der Mensa.