Das Forschungsprofil des Fachbereichs
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Das Forschungsprofil gibt einen Ăberblick ĂŒber die Forschung am Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz an der Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und vermittelt einen Eindruck von den am Fachbereich versammelten forschungsbasierten Kompetenzen und Expertisen. Der in dieser Rubrik der homepage des Fachbereichs dargestellte Ăberblick ist thematisch gegliedert, um ein rasches Auffinden von Forschungsthemen und Ansprechpartner*innen zu ermöglichen und wird schrittweise ausdifferenziert. Er soll sowohl externen Partner*innen als auch Forschenden der HNE Eberswalde als Hilfestellung beim Aufbau von Forschungskooperationen dienen. Das Forschungsprofil wird im Folgenden dargestellt und in den Unterrubriken "Forschungsbereiche" und "Forschungsprojekte" detailliert beschrieben. DarĂŒber hinaus stellen wir die jeweils aktuelle Fassung des Forschungsprofils auch als Download zur VerfĂŒgung.
Thematische und strukturelle Ăbersicht der Forschung
Die Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde sieht sich dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das in den âGrundsĂ€tzen zur nachhaltigen Entwicklung an der HNE Eberswaldeâ (2016) ausformuliert ist, besonders verpflichtet. Die Forschung orientiert sich entsprechend an den drei hochschulweiten Forschungsschwerpunkten (1) Nachhaltige Entwicklung des lĂ€ndlichen Raums, (2) Nachhaltige Produktion und Nutzung von Naturstoffen und (3) Nachhaltiges Management begrenzter Ressourcen. Der Forschungsfokus im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz liegt aufgrund des FlĂ€chen- und Landschaftsbezugs auf dem Forschungsschwerpunkt 1 (vgl. Abb. 1).
Der Fachbereich befasst sich mit Landschafts- und FlĂ€chennutzung unter dem Motto âMit der Natur fĂŒr den Menschenâ. Entsprechend werden in der Forschung am Fachbereich folgende drei Perspektiven eng zusammengedacht (vgl. Abb. 1):
- die der Landschaft als die ökologische Basis,
- die der Landnutzung durch ökologische Landwirtschaft und andere Formen nachhaltigen Landmanagements sowie
- die der Gesellschaft mit ihren AnsprĂŒchen an und Rahmensetzungen fĂŒr die Landnutzung.
Nur in einer engen, standortspezifischen und kontextsensiblen VerknĂŒpfung dieser drei Perspektiven können zukunftsfĂ€hige und gesellschaftlich ârobusteâ Lösungen fĂŒr die Landnutzung insbesondere in lĂ€ndlichen RĂ€umen entwickelt werden. Wie das funktionieren kann, wird in den drei Perspektiven am Fachbereich erforscht, die sich als wechselseitig aufeinander bezogene Forschungsbereiche abbilden, wobei es auch Forschungen jenseits dieser Forschungsbereiche gibt.
Abb. 1: UÌbersicht uÌber die Forschungsbereiche am Fachbereichs Landschaftsnutzung und Naturschutz.
Der Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz ist mit Forschungsgeldern von etwa 1 Million Euro pro Jahr und mehreren Forschungsprofessuren einer der forschungsstĂ€rksten Fachbereiche der Hochschule. Damit trĂ€gt der Fachbereich dazu bei, dass die HNEE zu den drittmittelstĂ€rksten Fachhochschulen in Deutschland gehört (vgl. hierzu im Detail die Angaben im aktuellen Nachhaltigkeits- bzw. Hochschulbericht). Derzeit werden ĂŒber 30 Forschungsprojekte am Fachbereich bearbeitet. Die zentralen Fördermittelgeber sind unter anderem das BMBF, die Ressortforschung des Landwirtschaftsministeriums (BLE/BĂLN) und des Umweltministeriums (BfN) und das Land Brandenburg.
Zu den zentralen Forschungseinrichtungen am Fachbereich zĂ€hlen neben dem Landschaftsökologischen Labor die Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf mit AckerflĂ€chen fĂŒr Exakt- und Praxisversuche, MobilstĂ€lle fĂŒr Versuche in der HĂŒhnerhaltung und ein Lehr- und Versuchsbienenstand. Viele der ForschungsaktivitĂ€ten des Fachbereichs fördern den Forschungstransfer. Im InnoForum Ăkolandbau Brandenburg arbeiten Praxispartner und Hochschulangehörige gemeinsam an neuen Lösungen. Der Fachbereich engagiert sich im Biosphere Center, das fachbereichsĂŒbergfreifend als Kompetenzzentrum fĂŒr die modellhafte Entwicklung in BiosphĂ€renreservaten an der HNEE etabliert wurde. Ăber zahlreiche Partnerschaften ist der Fachbereich mit Forschungseinrichtungen im Inland und Ausland verbunden.
Nachhaltigkeitsorientierung und methodische Herangehensweisen
Die Hochschule ist anwendungs- und problemlösungsorientiert und möchte durch Forschung, Lehre und Third Mission entsprechend ihrer Transferstrategie âIdeen- und Wissenstransfer fĂŒr eine nachhaltige Entwicklungâ (2016) in die Gesellschaft hineinwirken â und umgekehrt Impulse aus der Lebenswelt fĂŒr ihre forschungsbasierte Arbeit aufgreifen. HĂ€ufig richten sich die Forschungsvorhaben am Ansatz einer transformativen Forschung aus, die einen Beitrag zur nachhaltigen Umgestaltung lĂ€ndlicher RĂ€ume leisten möchte und sich als ein Baustein fĂŒr eine GroĂe Nachhaltigkeitstransformation versteht.
Die Mitwirkenden der zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Fachbereichs sind bestrebt, die drei Forschungsbereiche Landschaft, Landnutzung und Gesellschaft zu verknĂŒpfen, um ganzheitliche, gesellschaftlich robuste AnsĂ€tze fĂŒr eine nachhaltige Gestaltung von Landschaft und Landnutzung zu entwickeln. Da die Herausforderungen bei der Umsetzung von nachhaltigem Handeln fachdisziplinĂ€re Grenzen oft ĂŒberschreiten, werden zugleich naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Analysen benötigt. Folglich sind viele Forschungs- und Entwicklungsvorhaben am Fachbereich interdisziplinĂ€r angelegt. Die Forschung erfolgt konzeptionell hĂ€ufig in der Auseinandersetzung und Kooperation mit Praxisakteuren, um einen realitĂ€tsnahen Beitrag zu der Entwicklung lĂ€ndlicher RĂ€ume leisten zu können. Die Forschung ist daher auch transdisziplinĂ€r gestaltet.
Diese Arbeitsweise bedingt ein breites methodisches Spektrum: von der Analyse und Bewertung von ZustĂ€nden und Problemlagen ĂŒber die Entwicklung von LösungsansĂ€tzen und Instrumenten fĂŒr den Praxiseinsatz bis hin zur konkreten Erprobung und Umsetzung von MaĂnahmen und Projekten. Hinzu kommen Methoden der Kompetenzvermittlung fĂŒr Praxisakteur*innen und Stakeholder in Weiterbildung und Beratung. Die stete Auseinandersetzung mit den in der Praxis tĂ€tigen Akteur*innen wirkt wiederum auf die Herangehensweise zurĂŒck und erhöht die Akzeptanz bei der spĂ€teren Anwendung. Solche Vorgehensweisen bedingen ein hohes MaĂ an ReflexivitĂ€t.